Sprunggelenksschmerzen Ursachen / Diagnose
Das Sprungelenk ist eine Gegend in der häufiger Schmerzen auftreten, weil hier nahezu das gesamte Gewicht des Menschen bewegt werden muß. Anatomisch wird zwischen dem oberen Sprunggelenk (OSG) und dem unteren Sprunggelenk (USG) unterschieden, aber die häufigste lokalisation von Sprungelenksschmerzen betreffen das obere Gelenk. Das obere Sprungelenk wird nach innen vom Innenknöchel (malleolus medialis) als unteres Ende des Schienbeins (tibia) und nach außen vom Aussenknöchel (Malleolus lateralis) als unteres Ende des Wadenbeins (fibula) begrenzt und bildet die Knöchelgabel als obere Gelenkfläche zum Sprungbein (Talus). Wenn man häufiger nach innen umknickt (sog. Supinationstrauma), werden die Aussenbänder am Aussenknöchel gezerrt oder können reißen, was zunächst zu akuten Schmerzen am Außenknöchel und einer erheblichen Schwellung und Bluterguss führen kann. Auch ein Knochenbruch im Bereich des Außenknöchels ist eine häufige Verletzung. Erstere Verletzungen führen zu Instabilitäten im oberen Sprunggelenk, letztere zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß im Sinne einer Sprunggelenksarthrose. Wiederholte Verletzungen können zur Entwicklung eines Sinus Tarsi syndroms führen, bei dem die Gelenkflächen im Fußwurzelbereich gereizt / entzündet sind und ebenfalls Schmerzen am Außenknöchel verursachen. Wenn das obere Sprunggelenk selbst betroffen ist werden die Schmerzen meist mittig in der Knöchelgabel angegeben und sind sowohl belastungsabhängig als auch mit einem "Anlaufschmerz" nach Ruhepausen beschrieben. Schmerzen im Innenknöchelbereich mit Ausstrahlung in Ferse, Fußsohle ode Zehen, lassen ein Tarsaltunnelsyndrom als Diagnose vermuten, oder es sind die dort verlaufendnen Sehnenscheiden am Innenknöchel entzündet.
Sprunggelenksschmerzen Behandlung / Therapie
Wenn die Ursache der Sprungelenksschmerzen gefunden ist, kann eine entsprechende Behandlung begonnen werden. Bei Arthroseschmerzen im oberen Sprungelenk kommen likoale Injektionen in das Gelenk mit Corticoiden oder Hyaluronsäure mit PRP Wachstumsfaktoren in Frage. PRP (Plättchen Reiches Plasma) allerdings ist nur dann sinnvoll, wenn noch Knorpelfläche vorhanden ist. Eventuell ist eine orthopädische Schuhzurichtung und einlagenversorgung schmerzlindernd. Lokale Applikation von DMSO Diclophenac Salben können ebenfalls die Sprungelenksschmerzen reduzieren. Auch die nicht operativen Alternativen einer Röntgen Reizbetrahlung oder einer Radiosynoviorthese (RSO) kann erwogen werden. Wir arbeiten gerne mit den Strahlentherapeuten in Lörrach / Basel und den Nuklearmedizinern in der Nähe von Freiburg zusammen. Operativer Gelenkersatz oder eine Versteifungsoperation bleibt den Spezialisten für Sprungelenk- und Fußchirurgie vorbehalten. Wir arbeiten gerne mit dem Ortenau Klinikum in Lahr / Offenburg zusammen. Bei einem Tarsaltunnelsyndrom versuchen wir den bedrängten Nerv mit lokalen Cortisoninjektionen zum Abschwellen zu bringen und mit Akupunktur und Triggerpunkttechniken die muskulären Schmerzen im Breich des Sprungelenks / Unterschenkels zu behandeln. Bei Schmerzen, die durch Narben verursacht werden, kann der Einsatz von Hyaluronidase ( nicht verwechseln mit Hyaluronsäure) erwogen werden. Bei Aussenknöchelschmerzen sollte ein Sinus Tarsi Syndrom durch die Therapie mit einer lokalen Injektion mit Lokalanaästhetikum diagnostiziert und behandelt werden. Wenn Instabilitätsgefühle und lockere Bänder vorliegen kann man versuchen durch die Injektion von hochprozentiger Glucose als Proliferationstherapie die Bandstrukturen zu stärken. Unabdingbar ist aber eine geeignete Physiotherapie und eine Propriozeptionsschulung / Gleichgewichstschulung in Eigenregie zu Hause.