Schmerzmittelinduzierte Kopfschmerzen
Schmerzmittelinduzierte Kopfschmerzen treten schon bei einem Gebrauch von Schmerzmitteln an mehr als an 6 Tagen pro Monat auf und neigen dazu sich im LAufe der Zeit zu verstärken und häufiger zu werden. Die Konsequenz der Entgiftung beziehungsweise des Entzugs von Schmerzmitteln ist deshalb essentiell und verlangt ein konzertiertes Vorgehen.
Ursache
85% aller Schmerzmittel in Deutschland werden durch Patienten, die an Kopfschmerzen leiden konsumiert. In der Regel sind die Medikamente nicht verschreibungspflichtig. Pro Jahr werden ca. 200 Millionen Packungen an Schmerzmedikamenten über die Apotheken verkauft. Die häufigsten Schmerzmedikamente sind Mischpräparate. Man schätzt, dass 40% aller Kopfschmerzformen durch übermäßigen Gebrauch von Schmerzmedikamenten hervorgerufen wird. Folgende Präparate können Schmerzen auslösen: Ergotamin, Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen. Die kritische Monatsdosis liegt für Ergotamin bei 20 mg, bei Acetylsalicylsäure bei 7 g, bei Paracetamol 5 g und Ibuprofen 6 g pro Monat! Als besonders kritisch zu betrachten sind Präparate, die zu dem eigentlichen Schmerzmittel zusätzlich Inhaltstoffe mit einer zusätzlichen Abhängigkeitsproblematik beinhalten. Hier sind Coffein- und Codeinpräparate am häufigsten. Kritisch zu betrachten sind auch Medikamente, die als Antirheumatica, Benzodiazepine oder Glucocorticoide Verwendung finden.
Symptome der Kopfschmerzen bei Schmerzmittabhängigkeit
Mehr als 20 Kopfschmerztage pro Monat, Kopfschmerzdauer über 10 Stunden pro Tag an mehr als 20 Tagen Kopfschmerzmedikation. Dosisüberschreitung der oben genannten kritischen Monatsdosis.
Zunahme der Kopfschmerzen bei Absetzen der Medikamente.
Therapie von schmerzmittel induzierten Kopfschmerzen
Im Vordergrund steht beim Schmerzmittel induzierten Kopfschmerz - er wird auch als Schmerzmittel Übergebrauchs Kopfschmerz oder Kopfschmerz bei Medikamneten Übergebrauch beschrieben- zunächst eine Entgiftung des Schmerzmedikamentes. Dies kann sowohl ambulant wie stationär durchgeführt werden. Häufig ist der stationären Entgiftung von Schmerzmitteln der Vorzug zu geben. Es kommt in der Entzugsphase von Schmerzmitteln regelhaft zu einer deutlichen Schmerzzunahme, die 1–2 Wochen anhalten kann. In der Regel ist für diesen Zeitraum keine Arbeitsfähigkeit gegeben. Die Entgiftungsbehandlung setzt seitens des Patienten eine hohe Motivationslage und entsprechenden Leidensdruck voraus. Ein stabiles soziales Umfeld ist als Unterstützung im ambulanten Bereich notwendig. Von therapeutischer Seite aus wird ein intensiver Arzt-Patienten-Kontakt geboten. Hier wird symptombezogen die Schmerzsymptomatik behandelt. In jedem Fall ist ein psychotherapeutisches Verfahren zur Entwicklung von Bewältigungsstrategien notwendig. wir sind zusammen mit den Kliniken Spezialisten für Schmerzmittel induzierte Kopfschmerzen / medikamenten Übergebrauchs Kopfschmerz.
In der Entzugs- und Rehabilitationsphase wird die Ursache der Kopfschmerzen behandelt und der Patient mit den Möglichkeiten konfrontiert, selbständig sein Verhalten anzupassen. Zusätzlich können sowohl während der Entgiftung auf eine medikamentöse Entzugsbehandlung, auf Akupunktur, therapeutische Lokalanästhesie, Mobilisierungstechniken, Kryoneurolyse, Infusionsbehandlungen, Biofeedback und Verhaltenstherapie, sowie Schmerzfokus techniken und Haptotherapie zurückgegriffen werden.
Die Zusammenstellung eines individuellen Therapiekonzeptes ist für eine erfolgreiche Behandlung notwendig.
Für Selbstzahler, privat Versicherte und Beihilfeberechtigte bieten wir in Zusammenarbeit sowohl mit der »Rhein Jura Klinik« in Bad Säckingen als auch der Verus-Klinik in Todtmoos ein umfassendes stationäres Behandlungskonzept an.