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Intercostalneuralgie / Interkostalneuralgie

Die Intercostalneuralgie/ Interkostalneuralgie entsteht durch gereizte Nerven, die unterhalb jeder einzelnen Rippe verlaufen und Schmerzen entlang der Brustwand bis zu Mitte des Brustkorbs verursachen. Die Ursachen der Intercostalneuralgie sind vielfältig. Häufig wird allerdings etwas als Intercostalneuralgie bezeichnet, das aber nicht direkt mit den Zwischenrippennerven zu tun hat. Denn auch Muskeln, Gelenke, Nervenwurzeln (z.B. bei Bandscheibenvorfall) und innere Organe können Schmerzen im Brustkorbbereich auslösen. Wenn Schmerzen im Bereich der linken Brustwand auftreten, sollte zunächst immer eine Herzeerkrankung ausgeschlossen werden. Blockierungen der Brustwirbel oder der Rippenwirbelgelenke verursachen häufig ebenfalls Brustschmerzen, die dann allerdings meist atemabhängig sind und z.B. auf Chirotherapie gut ansprechen.

Die Nerven die eine Intercostalneuralgie / Interkostalneuralgie verursachen sind anatomisch in ihrem Verlauf mit den darüber und darunter liegenden Rippennerven verschaltet und geben in ihrem Verlauf auch Hautäste ab, die nicht nur den Brustkorb sondern auch die Bauchwand sensibel (das bedeutet auch für Schmerzen zuständig) versorgen. Die Intercostal-Nerven beinhalten auch sogenannte sympathische Nervenfasern, die z.B. bei den Schmerzen der Gürtelrose (auch eine mögliche Ursache der Intercostalneuralgie) eine wichtige Rolle spielen. Wenn man im Rahmen einer Operation einen Zugang zum Brustraum (Thorax) sucht müssen häufig Rippen unterbrochen oder entfernt werden, nicht selten kommt es dabei auch zu einem erhöhten Druck auf die Zwischenrippennerven, die dann verletzt werden können und nach der Operation Schmerzen verursachen. Diese Schmerzen nach einer offenen Operation am Thorax (Thorakotomie) wird als Postthorakotomie -Syndrom bezeichnet und ist ebenfalls eine Neuralgie der Intercostalnerven.

Ursachen einer Intercostalneuralgie

Die Intercostalneuralgie tritt meist nach Reizung der Intercostalnerven selbst auf, das kann im Zusammenhang mit Rippenfrakturen / Rippenbrüchen, nach Operationen am Herzen oder der Lunge als "Postthorakotomie Syndrom" ,nach Erkrankungen des Rippfells z.B. Pleuritis und bei Knochenmetastasen auftreten. Sie entstehen häufig auch ohne direkte Ursache. Auch eine Gürtelrose kann diese Schmerzen auslösen.

Auch Ängste im Sinne einer somatoformen Schmerzstörung können sich wie eine Intercostalneuralgie äussern.Die Zuordnung, ob der Schmerz eine Intercostalneuralgie ist oder eine andere Ursache hat- wie z.B. Blockierungen der Rippenwirbelgelenke oder der Muskulatur kann durch eine Austestung mit einem lokalen Betäubungsmittel erfolgen.

Behandlung der Intercostalneuralgie /Interkostalneuralgie

Bei der Intercostalneuralgie / Interkostalneuralgie verwenden wir lokale Injektionen an den betroffenen Rippen sowie den darüber und darunter liegenden Rippennerven. Wichtig ist zu herauszufinden an welcher Stelle der Nerv gestört ist. Die Zwischenrippennerven geben auch Äste unter die Haut ab, und beinhalten Nervenfasern aus dem sympathischen Nervengeflecht. Manchmal behandeln wir auch längerfristig über kleine Katheter oder indem wir  mit einer Kryoneurolyse die Nerven vereisen und damit einen längeren Effekt erzielen können. Alle Techniken habe aber ein gewisses Risiko, dass wir bei Injektionen das Rippenfell ( Pleura) verletzen können, das eine Luftansammlung (Pneumothorax) oder Blutung (Hämatothorax) zur Folge hätte, was dann einen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen würde, weil das potentiell auch lebensbedrohlich sein könnte. Medikamente, die die Nervenschmerzen reduzieren, können bei der Intercostalneuralgie ebenfalls hilfreich sein. Diese sind Medikamente aus dem Bereich der Psychopharmaka und einige gegen Epilepsie (Antikonvulsiva).

Bevor Sie daran denken, ob Sie eine typische Intercostalneuralgie haben, können Sie bei atemabhängigen Schmerzen im Brustkorb die im folgenden Video dargestellten Übungen zu Hause durchführen - die häufigsten Schmerzen sind auf sogenannte Rippenblockierungen /Rippenblockaden zurückzuführen.