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Atypischer Gesichtsschmerz oder anhaltender idiopathischer Gesichtsschmerz

Ursachen der Gesichtsschmerzen

Wie der Name des atpypischen Gesichtsschmerzes impliziert, stellt er sich nicht typisch mit einem Schmerz im Ausbreitungsgebietes eines Gesichtsnerven dar, wie er typisch z.B. für eine Reizung des Trigeminusnerven als Trigeminusneuralgie ist. Der atypische, oder anhaltende idiopathische Gesichts- Schmerz wird weniger als attackenartig  und einschiessend beschrieben, sondern vielmehr als ziehend, drückend, bohrend und mit Ausstrahlung sowohl in Ober- und Unterkiefer als auch in die Stirn und er ist nahezu dauerhaft vorhanden. Häufig lassen sich Patienten Zähne ziehen, ohne daß es zu einer Verbesserung der Gesichtsschmerzen kommt. Auch die Fachärzte wie HNO, Neurolgen, Zahnärzte können keine Ursache aus ihrem Fachgebiet beitragen. Auch die Bildgebung (CT und MRT) findet beim idiopathischen / atypischen Gesichtsschmerz keinen erklärenden Befund.

Eine Ursache des anhaltenden idiopathischen Gesichtsschmerz ist häufig auf eine Störung im Kauapparat zurückzuführen.
Hierunter zählen Zustand nach zahnärztlichen oder kieferchirurgischen Behandlungen, Zustand nach H-N-O-ärztlichen Eingriffen und Verletzungen, sowie Infektionen und Systemerkrankungen. In der Regel sind keine auslösenden Faktoren fassbar. Frauen sind häufiger betroffen als Männern. Eine Zuordnung zu einem Nervenausbreitungsgebiet gelingt in der Regel nicht.

Diagnose/Befunde

Auffällig ist, dass sich beim atypischen bzw. anhaltenden idiopathischen Gesichtsschmerz in der Regel keine auffälligen Befunde in der Computer-Tomographie, in den neurologischen, zahnärztlichen, H-N-O-ärztlichen und augenärztlichen Konsilien ergibt. Keine auffälligen Befunde im Bereich der Nasennebenhöhlen und des Schädels. Probatorische Blockaden der Gesichtsnerven, der Triggerpunkte, der Schädelbasisnahen Nervenganglien können darüber hinaus diagnostisch und therapeutisch genutzt werden.

Behandlungsmöglichkeiten des anhaltenden idiopathischen / atypischen Gesichtsschmerzes

Vermeidung weiterer operativer Eingriffe jedweder Art, als medikamentöse Behandlung kommt der Einsatz von Muskelrelaxantien, Antikonvulsiva und tricyclischem Antidepressiva infrage, evt. zusätzlich Opioide. Begleitend können Akupunktur, TENS, Nervenwurzelblockaden und psychologische Schmerzbewältigungsverfahren sinnvoll sein. Stellatum-Blockaden, sowie Blockaden der hirnbasisnahen Ganglien als ganglionäre Opiatanalgesie (GLOA) (Ganglion pterygo palatinum) können mittelfristige und langfristige Erfolge zeigen. Wir legen bei den idiopathischen oder atypischen Gesichtschmerzen in der Regel Wert auf eine Behandlung durch Verhaltenstherapie und z.B. durch Biofeedback oder Behandlung durch Schmerzfokus Techniken.