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Trigeminus Neuralgie

Im Folgenden möchten wir Ihnen zeigen, was wir als Schmerzärzte bei einer Trigeminus Neuralgie für Sie tun können. Was hilft und was können sie selbst bei einer Trigeminusneuralgie tun.

Ursachen der Trigeminusneuralgie

Diskutiert werden als Ursachen der Trigeminusneuralgie z.B. eine Kompression des N. trigeminus in der hinteren Schädelgrube, eine entzündliche Veränderung des Nerven oder als Begleiterkrankung bei Tumoren, Gefäßerkrankungen im Bereich des Gehirns oder Multipler Sklerose. Ausgelöst wird der typischerweise einschiessende Schmerz im Bereich des Gesichtes durch Mimik, Kauen, Gähnen oder Berührung. Der Trigeminusschmerz strahlt in das Gesicht aus und ist streng einseitig lokalisiert er hält meist nur Sekunden bis wenige Minuten an und tritt mit zunehmendem Alter vermehrt auf.

Symptome der Trigeminusneuralgie

Typisch für eine Trigeminus-Neuralgie sind die akut einsetzenden, attackenartig kurzdauernden, heftigsten Schmerzen im Ausbreitungsgebiet eines der Nervenäste des Trigeminusnerv. Der Charakter der Trigiminusschmerzen ist einschiessend, stechend-brennend, eher oberflächlich und scharf. In der Regel bestehen auslösende Faktoren, wie z.B. Essen, Sprechen, Zähneputzen, Luftzug, Berührung. Zwischen den Attacken herrscht Schmerzfreiheit.Die Attacke einer Trigeminusneuralgie dauert in aller Regel kürzer als zwei minuten. längeranhaltende Schmerzen im Gesichtsbereich sind meistens einer anderen Ursache zu zuordnen.

Diagnostik der Trigeminusneuralgie

Die Diagnose der Trigeminusneuralgie wird klinisch gestellt. Eine fachneurologische Untersuchung kann diese Erkrankung gegenüber anderen abklären. Zu nennen sind hier der Cluster-Kopfschmerz, die Nasennebenhöhlenentzündung, die Kiefergelenksdysfunktion (CMD) und die Gesichtsrose (Post-Zoster-Neuralgie) oder die Glossopharyngeus Neuralgie.

Behandlung der Trigeminusneuralgie

In der Regel wird eine Behandlung der Trigeminusneuralgie mit antiepileptischen Medikamenten begonnen (Gabapentin, Carbamazepin, Phenytoin, Baclofen, Clonazepam, zusätzlich ist die Gabe eines niedrig dosierten tricyclischen Antidepressivums sinnvoll). Bei einer sogenannten sekundären Trigeminusneuralgie, wie sie bei der multiple Sklerose (MS) entstehen kann, ist die Einnahme von Misoprostol (eigentlich ein Magenschutz Medikament) als offlabel Therapie sicher einen Versuch wert. Patienten in unserem Schmerzzentrum profitieren auch von der Einnahme von Cannabis / Cannabinoiden, die in der Regel zumindest bei einer Multiplen Sklerose von den Krankenkassen genehmigt wird.

Zusätzlich können therapeutische Lokalanästhetika (TLA) gegeben werden, auch als Blockaden der entsprechenden schädelbasisnahen Nervenganglien, wie das Ganglion Pterygopalatinum, sowie Stellatum-Blockaden oder eine ganglionäre Opiat Analgesie ( GLOA ) z.B. am Ganglion cervicale superius, auch Akupunktur evtl. als Laser-Akupunktur eingesetzt, auf der gegenüber liegenden Seite durchgeführt, kann als behandlung sinnvoll sein.

Als chirurgisches Therapieverfahren kommt bei einem Kontakt einer Arterie zum Trigeminusnerven  auch die vasculäre Dekompression nach Janetta  in der hinteren Schädelgrube (siehe Video unten) in Frage. Bei MS induzierter sekundärer Trigeminusneuralgie konnte mit Bestrahlungen im Sinne einer Radiotherapie mit dem sogenannten Gamma-knife ein hoher Prozentsatz an Patienten Schmerzfreiheit erreicht werden. Auch der Einsatz von Misoprostol kann als off label indikation erwogen werden.

Die Trigeminus-Neuralgie stellt auch für Spezialisten eine Herausforderung für jeden Schmerztherapeuten dar, es gelingt nach längerem Verlauf häufig nur, die Anfallsstärke und Häufigkeit zu minimieren.

Wir sind als regionales Schmerzzentrum in Kooperation mit der Universitätsklinik Freiburg Ihr Ansprechpartner im südbadischen Raum zwischen Freiburg, Basel und Zürich. Für die Landkreise Lörrach und Waldshut fühlen wir uns direkt zuständig.