Zum Inhalt springen

Stumpfschmerzen

Stumpfschmerzen oder Amputationsschmerzen treten nach operativen oder unfallbedingten Amputationen von Extremitäten auf und sind meist durch die Verletzung von Nerven oder durch Narbenzug oder auch einer Neurombildung verursacht. Druckstellen durch Prothesen können ebenfalls Schmerzen im Stumpfbereich.

Ursachen

Wie bei Phantomschmerzen: Verletzung von Nerven durch Unfall, Krieg oder chirurgischen Eingriff, Kurzschlussverbindungen der Nervenendigung (Neurombildung), schlechte Durchblutungsverhältnisse (z.B. Raucherbein, PAVK), sympathischer Reflexdystrophie (CRPS), Druckbelastung (schlechter Prothesensitz), Entzündungen, Infektion, Narben und Knochensplitter. Psychogene Belastungsfaktoren.

Diagnose/Befunde

Im Vordergrund steht die Abgrenzung der Ursachen der Schmerzen, je nach dem, ob eine Durchblutungsstörung, eine Nervenreizung oder eine sympathalge Komponente im Vordergrund steht, muss sich der Therapieansatz entsprechend ausrichten.

Therapie

Neben der optimalen Anpassung der prothetischen Versorung und der entsprechenden physiotherapeutischen Mobilisierung kann zunächst das gesamte Spektrum der Blockadetechniken an peripheren Nerven zur Anwendung kommen. Ebenso sind peridurale oder spinale Medikamentengaben notwendig, auch evt. über Katheter und Port-Techniken. Externe PCA-Pumpen sind hier in der Regel ausreichend. Bei anhaltenden Schmerzen, die auf eine verminderte Durchblutung zurückzuführen sind, kommen auch Sympathicolysen in Form von Grenzstrangblockaden infrage. In der Regel liegt eine deutliche muskuläre Dysballance vor mit entsprechender Entwicklung von Trigger-Punkt-Problemen, die gut auf eine entsprechend ausgerichtete Akupunktur ansprechen. Transcutane elektrische Nervenstimulation (TENS) kann ebenso nebenwirkungsfrei eingesetzt werden. Sind Neurome Ursache der entsprechenden Schmerzen, können diese mit Kryoneurolyse oder Radiofrequenzläsion kausal behandelt werden.